Wann immer ich die Bibel - und hier das Neue Testament mit dem, was Jesus uns sagte - lese... immer und immer wieder neu, so finde ich jedes Mal Worte von Jesus, die mir neu erscheinen. Stellen, von denen ich mich frage, ob ich sie vorher jemals gelesen oder wahrgenommen habe. Und wenn gelesen und wahrgenommen, so habe ich sie offenbar nicht verstanden oder nicht umgesetzt.
Es sind ja viele Fäden an uns. Um uns. Aber ein Faden, der leuchten sollte, der ist mit dem innigen Wunsch verbunden, wieder ins Paradies zurückkehren zu können. Ohne wieder geboren werden zu müssen auf einer Erde.
Aber eingehen in das Paradies können wir nicht, wenn auch nur ein Stäubchen Schuld an uns hängt. Wenn unser Innerstes, der Menschengeist (auf der Erde Seele genannt), auch nur mit einem Hauch von Schuld und dunkler Anhaftung versehen ist.
Es fühlt sich für mich an wie ein Vabanquespiel, an jedem Tage und zu jeder Stunde, in jeder Situation, immer so zu handeln, dass ich mir keine Schuld zuziehe. Weder Übel denken noch handeln. Auch das Denken ist eine Handlung und je empfundener ein Gedanke ist, desto magnetischer zieht er ja Gleichartiges an. Ihr wisst schon, was ich meine.
Durch das Leben gehen, sich nichts zuzuziehen, und doch alles zu erleben und auch Fehler abzulegen... ja, es ist wie auf einem Seil in großer Höhe zu laufen. Die Balance bis ins Feinste halten.
Um auf den Anfang zurück zu kommen, so schäme ich mich dann, wenn ich am Ende des Tages feststellen muss, dass ich an mancher Stelle die Balance zu verlieren drohe. Oder sie verloren hatte und nun bemüht, das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Gottes Gnade auch dem Sünder zu gönnen... dazu gehört Demut.
Ich kann mich nicht immer außen vor stellen. Nein, ich bin nicht fehlerlos und ich bitte Gott jeden Tag, mir meine Fehler zu verzeihen, so wie ich auch verzeihen muss alles, was mir angetan wurde.
Das tue ich gerne. Aber so manches Mal frage ich mich, ob eine Schuld von mir so groß ist, dass Gott sie nicht mehr verzeihen kann? Habe ich auf meinem Wege versagt? Versprechen gegen Gott nicht gehalten, warum auch immer? Etwas getan oder gesagt im Eifer des Gefechtes, was dem Gegenüber das Herz verhärten lässt... auch wenn ich dies bedauere.
Und ja, ich habe eine gewisse Angriffslust in mir. Das zu interpretieren wäre zu müßig.
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