Donnerstag, 10. November 2022

Die Aufgabe der Menschenweiblichkeit

 Ein schwerer Druck lastet auf aller Erdenweiblichkeit, seitdem der Wahn verbreitet ist, die Hauptbestimmung einer Frau sei Mutterschaft. Mit falschem Mitleid, oft sogar versteckter Schadenfreude, blicken manche Menschen auf die Mädchen, die sich nicht verheiraten, und ebenso auch auf die Frauen, welche in der Ehe kinderlos geblieben sind.

            Der Ausdruck »altes Mädchen« oder »alte Jungfer«, der in Wirklichkeit ein Ehren­name ist, wird oft mit leisem Spott gesprochen, mit Achselzucken des Bedauerns, als ob die Ehe für das Erdenweib das höchste ihrer Ziele sei; ja überhaupt ihre Bestim­mung. Dass sich diese falsche Ansicht in Jahrtausenden verbreitet und so scha­denbringend eingenistet hat, gehört mit zu den obersten Errungenschaften Luzifers, der darin die Erniedrigung der Weiblichkeit zum Ziele nahm und dem wahren Menschen­tum den schwersten Schlag versetzte.

            Denn seht Euch um! Die schlimmen Auswüchse der falschen Anschauung haben den Sinn der Eltern und der Mädchen von vornherein in ganz gerader Linie auf irdi­sches Versorgtwerden durch eine Ehe eingestellt! Darauf geht alles aus. Schon die Erziehung, alles Denken, Reden, Tun seit Kindertagen eines jeden Mädchens bis zur Reife. Dann wird Gelegenheit gesucht, gegeben oder, wo das nicht gelingt, sogar gewaltsam noch herbeigezogen, damit Bekanntschaften sich knüpfen lassen mit dem Endziel einer Ehe! Es wird dem Mädchen förmlich eingehämmert, dass es freudlos durch das Leben geht, wenn es nicht an der Seite eines Mannes schreiten kann! Dass es sonst niemals voll genommen werden wird!

            Wohin ein Kind des weiblichen Geschlechts auch blickt, es sieht die Lobpreisungen der irdischen Liebe mit dem höchsten Ziele eines Mutterglückes! So formt sich künst­lich aufgezwungen die Idee, dass jedes Mädchen, welches das nicht haben kann, be­dauernswert zu nennen ist und seine Erdenzeit zum Teil verfehlt! Das ganze Sinnen, Trachten ist darauf gerichtet, förmlich eingeimpft in Fleisch und Blut vom Augen­blicke der Geburt an. Das alles aber ist ein ganz geschicktes Werk Luzifers, welches die Herabdrückung des Menschenweibtums bezweckt.

            Und dieser Bann muss nun von dieser Erdenweiblichkeit genommen werden, wenn sie aufwärts steigen soll! Nur aus den Trümmern dieses bisherigen Wahnes kann das Hohe, Reine sich erheben! Die gottgewollte edle Weiblichkeit vermochte sich nicht zu entfalten unter diesem schlauesten der Anschläge Luzifers gegen die Menschengeister, welche alle ursprünglich nur hätten lichtwärts streben können, wenn sie unbeirrt den Schöpfungsurgesetzen folgten, sich von ihnen führen ließen. Werdet endlich geistig, Menschen; denn Ihr seid vom Geiste! Erkennt und seid auch stark genug, es aufzu­nehmen, dass Mutterglück, welches als höchstes Ziel der Erdenweiblichkeit und deren heiligste Bestimmung galt, nur in dem Wesenhaften wurzelt!

            Des Menschenweibes heiligste Bestimmung aber liegt weit höher, liegt im Geiste! Nicht einmal kam Euch der Gedanke, dass alles das, was Ihr bisher besungen, lediglich der Erde galt, dem Erdenleben in seiner Gebundenheit! Denn Ehe und die Fortpflan­zung ist nur im grobstofflichen Teile dieser Nachschöpfung. Und doch ist Weiblichkeit in der gesamten Schöpfung! Das müsste Euch doch Grund geben zu einer Überlegung! Aber nein, das war zuviel von Euch erwartet.

            Wie man die freien Tiere nach und nach in einen unauffällig vorher sorgfältig erbau­ten Gang zu treiben sucht, den sie nicht unterscheiden können von dem freien, schönen Wald, der aber zur Gefangenschaft hinführt, so habt Ihr Eure weiblichen Kinder im­merdar getrieben nur dem einen Ziele zu … zu dem Manne! Als ob das ihre Haupt­bestimmung wäre! Der Wahn der falschen Ansicht war wie Verschläge rechts und links, die auch die armen Kinder zuletzt gar nicht anders denken ließ als in der gleichen Richtung.

            So manches Mädchen »rettete« sich dann mit einem Sprung gewaltsam noch in eine Ehe, die sie selbst Überwindung kostete, nur um nicht jammervoll den Folgen dieser falschen Ansicht in dem Alter zu verfallen, die wie drohende Schwerter über jedem Mädchen hängen. Es ist auch nur ein innerer, ganz unbewusst erwachender Protest, ein Aufbäumen des bis dahin so unterdrückten Geistes, wenn in der einsetzenden Gärung einer neuen Zeit die Jugend flüchten wollte aus dem ungesunden, aber nicht erkannten Zustande, wobei sie leider nur in noch viel Ärgeres verfiel, in den Gedanken freier Kameradschaften und damit auch die Kameradschaftsehe.

            Es ist im Grunde noch derselbe Auswuchs luziferischer Idee, der die Frauenentwer­tung in sich trägt, nur in anderer Form. Denn Reines konnte nicht erstehen, da unheim­lich der Bann des Dunkels über allen liegt, sie fest umfangen hält und alle unter diesem Bann gebeugten Nackens stehen lässt. Es musste bei dem Falschen bleiben, auch wenn die Form geändert wurde. Der Schlag zu der Befreiung wahren Frauentums kann jetzt nur noch von oben kommen! Die Menschheit selbst vermag es nicht zu tun, da sie sich viel zu sehr verstrickte und verknechtete. Da helfen nicht Gesetze oder neue Formen mehr.

            Die Rettung liegt allein in dem Begreifen aller Schöpfungsurgesetze. Die Wahrheit müsst Ihr endlich nehmen, wie sie wirklich ist, nicht wie Ihr Euch es dachtet, weil Ihr der Einflüsterung Luzifers so zugänglich gewesen seid Mit dem Gedanken, dass die Menschenweiblichkeit den Hauptzweck des Bestehens in der Mutterschaft zu suchen haben soll, wurde das Weibliche entwertet und entehrt! Denn damit wurde sie herab­gedrückt, gebunden an das Wesenhafte! Luzifer brauchte weiter nichts zu tun, als den Gedanken in die Welt zu setzen, der aufgenommen und dann langsam zu der festen Ansicht wurde, welche heute noch den Menschensinn beherrscht, ihn nach der einen Richtung zwingt, die einen Flug des Geistes nach den reinen, lichten Höhen hemmt!

            Schmutzige Fäuste luziferischer Trabanten legten sich damit, die Nacken beugend, auf die Menschenweiblichkeit. Hinweg damit! Macht Euch nun frei von diesen Kral­len, die Euch niederhalten! Denn diese Ansicht ganz allein brachte in ihren Folgen alles, was das Weib entehren muss. Das schöne Mäntelchen heiligen Muttertumes, die hohen Lieder von der Mutterliebe können diesen Druck der dunklen Fäuste niemals lindern, sie machen diese schwarzen Fäuste auch nicht licht. Hört auf mein Wort: Das Menschenweib wurde mit dieser Anschauung zum Muttertier gemacht!

            Erwachet, Mädchen, Frauen, Männer, um die ganze Furchtbarkeit dieses Gedankens endlich zu erkennen! Es geht dabei um ein heiliges Recht für Euch! Luzifer konnte stolz sein auf diese Errungenschaft! Ich sagte schon einmal, dass Luzifer in der gesam­ten Weiblichkeit den schwersten Schlag gegen das eigentliche Menschentum zu führen suchte und … leider nur zu gut auch führen konnte! Folgt dem Gedanken selbst, den er in großer List und Tücke unter Euch geworfen hat: Er schmeichelte Euch heuchlerisch mit dem Gedanken einer Mutterschaft als höchster Aufgabe des Weibes!

            Doch zu der Mutterschaft gehört irdischer Trieb, und diesem wollte er mit dem Gedanken ein erhöhtes Postament erbauen, damit er herrschend werde und das Sinnen dieser Erdenmenschheit nach der einen Richtung zwang. Ein bewundernswert schlau angelegter Plan! Vorsichtig spielte er dabei mit Eueren Gefühlen wie ein erstklassiger Künstler auf dem Instrument, indem er Euch die Mutterschaft und Mutterliebe lockend vor die Augen hielt als Schild für seine Absichten, damit Ihr nicht erkennen konntet, was dahinter lauerte. Und es gelang ihm ganz. Ihr hörtet den lockenden Ton, der rein in Euch erklang, doch übersahet Ihr dabei die schmutzigen, gierig gekrümmten Hände, die die Melodie veranlassten!

            Das höchste Ziel und heilige Bestimmung! Das schwebte vor Euch her, Ihr saht es hell und licht. Doch trotz der Helligkeit ist es die allerdings auch reinste Ausstrahlung des Wesenhaften, nicht des Geistes! Das Tier erglüht darin in seiner größten Höhe, gehet darin auf und gibt sich ganz, weil es selbst aus dem Reich des Wesenhaften stammt! Es wird darin zur Größe, licht und hell! Beim Menschen aber ist noch etwas Stärkeres vorhanden, was darüber stehen soll und muss, wenn er ganz Mensch sein will … der Geist! Als solcher kann und darf er nicht im Wesenhaften bleiben, darf nicht als höchstes seiner Ziele etwas stellen, was zum Wesenhaften unbedingt gehört und immer auch darin verbleiben muss, nach Schöpfungsurgesetzen!

            So legte Luzifer den Fallstrick außerordentlich geschickt, welcher den Menschen­geist ins Wesenhafte zwang, ihn dort gefangen hielt, was um so leichter ihm gelang, weil ja der Mensch das Schöne, Lichte darin sah, das alles Reine, also auch die höchste Ausstrahlung des Wesenhaften in sich trägt. Ja, heilig ist die Mutterschaft, gewiss, und ihre Krone Mutterliebe, aber sie ist trotzdem nicht höchste Aufgabe der Menschen­weiblichkeit, nicht die Bestimmung, die sie in der Schöpfung trägt. Mutterschaft wur­zelt in dem Wesenhaften, wird nur durchglüht von reinem Wollen, wenn auch bei den Menschen nicht in jedem Fall. Bei Tieren aber immer ganz gewiss. Trotzdem verbleibt sie in der höchsten Ausstrahlung des Wesenhaften, das sich allein mit Stofflichem direkt verbinden kann. Aber nur wer die Gralsbotschaft genau studiert und in sich auf­genommen hat, wird mich hierbei auch ganz verstehen.

            Was Luzifer damit gewollt, erfüllte sich; denn er kannte ganz genau die Folgen des Verschiebens gottgewollter Urgesetze, das er durch Menschen damit selbst vollziehen ließ. Er stellte ihnen nur ein falsches Ziel, das ihrer Geistesträgheit und den Schwächen gut entsprach, und alles Sinnen und Empfinden wurde darauf eingestellt, womit sie falsche Wege gehen mussten. Er stellte also hierin nur den Hebel um, wodurch die Katastrophe der Entgleisung kommen musste. Luzifer hatte nur dem Trieb in heuchle­rischer Art geschmeichelt, damit erhob er ihn aber zu ungeheurer Gewalt und Macht! Er wusste ferner ganz genau, dass das Anwachsen des Verstandes in dem Menschen dieser Triebesmacht noch eine starke Stütze werden musste durch entsprechende Aus­wirkung der Gedanken, die das verderbliche Verlangen sich ins Fieberhafte steigern lassen kann. Und somit war der Mensch zuletzt ganz in sich selbst versklavt, was einem Tiere nie geschehen kann!

            Der schöne Name »Mutterschaft« blieb immer nur das trügerische Schild, mit dem er vorgaukelnd Euch täuschen konnte. Die Steigerung des Triebes aber als die unbe­dingte Folge war sein Ziel. Sie ging zuletzt, wie er genau vorausgesehen hatte, bis ins Krankhafte, versklavte aller Menschen Sinn in beiderlei Geschlecht und wurde vielen zu der rätselvollen Sphinx, als die der ungesunde Trieb sich heute zeigt, mit dem der Mensch sich nutzlos aufbäumend so oft im Kampfe liegt.

            Die Wurzel und des Rätsels Lösung aber liegt in diesem luziferischen Gedanken ganz allein, welcher Euch Menschen hingeworfen wurde, zum Hohne gegen die Geset­ze, die Gottes Wille Euch zum Segen, fördernsollend in die Schöpfung legte. Und Ihr, Ihr griffet zu und habt Euch daran festgehakt wie der hungrige Fisch an einer Angel, nur weil Ihr selbst daran Vergnügen hattet!

            Beim männlichen Geschlecht wirkte es sich aus wie eine schwere, unheilbare Seu­che! Erfasst in Euch wahrhaftig den Begriff der reinen, hohen Weiblichkeit, dann seid Ihr frei von diesen schweren Ketten, die unsagbares Leid und viele Seelenqualen Euch verschafften. In diesem luziferischen Gedanken wurde alle Erdenweiblichkeit des Edelsten beraubt, Spielball und Jagdwild wüster Männerkreaturen, zum lieben Mutter­tier aber sogar dem ernsten Mann.

            Die falsche Überzeugung lag dann in der Luft, wie man im Volksmunde sich auszu­drücken pflegt, in Wirklichkeit wurde sie in der feinstofflichen Welt lebendig und geformt, schwebte andauernd um Euch her, beeinflusste Euch ununterbrochen, bis Ihr selbst nicht mehr anders konntet, als es aufzunehmen. Ich schneide dieses üble Band entzwei; denn es ist falsch!

            Das Weib ist geistig an der höchsten Stelle, wenn es sich erst seiner Weiblichkeit richtig bewusst geworden ist! Und ihre Aufgabe ist nicht in erster Linie der Mutter­schaft geweiht! Wie ich schon sagte, gibt es diese nur für Euren Erdenkörper, das ist alles! Und doch steht Weiblichkeit in allen Ebenen, sogar in dem Urgeistigen, unter den Urgeschaffenen, an höchster Stelle! Aber es ist wahre Weiblichkeit in ihrer hohen, unnahbaren Würde!

            Anscheinend nehme ich Euch viel, wenn ich nun sage, dass die Mutterschaft nur in das Reich des Wesenhaften fällt! Es ist ein scharfer Schnitt, den ich zu führen nun gezwungen bin, wenn ich Euch helfen soll. Die Mutterschaft bleibt im Gebiet des Wesenhaften, spielt sich darin ab. Wenn es das höchste Ziel der Frauen wäre, würde es sehr arg bestellt mit ihnen sein.

            Seht doch das Tier; es ist in Wirklichkeit ganz impulsiv sehr oft weit stärker in der Mutterliebe, als der Mensch es je vermag; denn es ist ganz in allem, was es tut, weil es nur tut, wozu es seine Regung treibt, ohne darüber nachzugrübeln. So geht es auch für seine Jungen in den Tod und fürchtet keinen Gegner. Dieselbe Grundlage für Mutter­liebe ist auch bei dem Menschen naturgesetzmäßig bedingt, wenn er sie nicht durch sein Verstandesdenken unterdrückt. Sie bleibt aber gebunden an den Körper, und die­ser ist mit allen seinen Ausstrahlungen wesenhaft, nichts anderes. Wohl ahnte hierin auch schon mancher Mensch das Rechte. Nicht umsonst wird heute schon gesagt, dass das allein die rechte Mutter ist, die ihren Kindern zu der rechten Zeit auch Freundin werden kann.

            Was liegt darin für eine Weisheit! Wenn eine Mutter der heranwachsenden Tochter Freundin werden kann! Das heißt, sie muss, sobald die Kindheit bei dem Mädchen abgeschlossen ist, auch ihr bisheriges Muttertum verändern oder fallen lassen, wenn sie mit diesem ihrem Kinde weiterschreiten will, bei dem der Geist zum Durchbruch in der Reife kommt, wie ich in meinem Vortrag über Sexualkraft deutlich schon erklärte. Bis dahin herrscht im Kinde nur das Wesenhafte vor, das voll erfüllt wurde von ursprüngli­cher Mutterliebe.

            Der durchbrechende Geist jedoch verlangt dann mehr als nur das bisherige Mutter­tum. Er hat mit diesem ja auch nicht so viel zu tun, weil geistige Vererbung nie erfol­gen kann, sondern ein jeder Geist im Kindeskörper fremd ist auch der Mutter, und er allein durch Gleicharten eine Verbindung fühlen kann. Das Mehr, das dann der Geist verlangt, kann einem Mädchen nur die Mutter geben, die ihm gleichzeitig Freundin wird! Die also geistig sich mit ihm verbindet. Das ist ein Vorgang, der bei der Geburt und Kindheit noch nicht möglich war, sondern sich erst entwickelt mit dem Durchbru­che des Geistes in der Reife, mit der Mutterschaft und Mutterliebe nicht zusammen­hängt.

            Dann tritt in solchen Fällen erst die geistige Verbindung ein, die höher steht als Mutterliebe, die nur im Wesenhaften wurzelt. Kann eine derart geistige Verbindung nicht erfolgen, so ist wie bei den Tieren eine Trennung nach der Reife sicher. Bei den Menschen aber bleibt sie innerlich und wird nur selten sichtbar, weil äußerlich Ver­hältnisse und Bildung eine Scheinbrücke aufrechterhalten, die bei den Tieren nicht zur Geltung kommt. Die höchste Aufgabe im Sein der Weiblichkeit auf Erden ist dieselbe, wie sie in den höheren Regionen immer schon besteht: Veredelung ihrer Umgebung und stete Zufuhr aus dem Licht, die nur die Weiblichkeit in ihrer Zartheit der Empfin­dung vermitteln kann! Veredelung aber bringt unbedingten Aufstieg nach den lichten Höhen! Das ist Geistesgesetz!

            Deshalb bedingt allein das Sein der echten Weiblichkeit ganz unverrückbar auch den Aufstieg, die Veredelung und Reinhaltung der ganzen Schöpfung. Luzifer wusste das, weil es in den Schöpfungsgesetzen liegt, und suchte das natürliche Geschehen in seiner Entwickelung zu unterbinden durch den schädigenden falschen Grundgedanken, der den Trieb des Erdenkörpers und die Auswirkung desselben als das Höchste lockend hinstellte. Damit träufelte er das Gift in alles wahre Menschentum, das daraufhin zu seinem eigenen Schaden die nur aufwärtsführende Bewegung der geraden Wege dieser Schöpfungsurgesetze ahnungslos verbog, so dass sie Stillstand bringen mussten und dann abwärts führten, also allen Menschengeistern Schaden brachten anstatt Segen! Er wusste, was er damit tat.

            Im Wesenhaften untertauchend, sich verlierend, konnte sich die Menschenweiblich­keit auch nicht entfalten, musste irre werden an sich selbst und ihrer Hauptbestimmung und brachte damit sogar auch in dieses Wesenhafte noch Verwirrung, weil sie dort nicht hingehört. Veredelung ihrer Umgebung ist also die Hauptaufgabe einer Frau auch hier auf Erden in der Stofflichkeit!

            Sie ist, von oben kommend, sich mit ihrem Zartempfinden oben haltend, damit wie­derum nach oben führend, die Verankerung des Mannes mit dem Licht, der Halt, den dieser braucht in seinem Wirken in der Schöpfung. Dazu aber bedarf es keiner Ehe, nicht einmal eines Bekanntseins oder des persönlichen Zusammentreffens.

            Allein das Sein des Weibes auf der Erde bringt schon die Erfüllung. Der Mann steht in der Schöpfung mit der Front nach außen, um zu kämpfen, das Weib jedoch hält, ihm den Rücken deckend, die Verbindung mit dem Licht und bildet so den Kern, die Kraft­zufuhr und Stärkung. Wo aber Fäulnis in den Kern sich schleichen kann, ist auch die Front verloren! Das haltet Euch vor Augen jederzeit.

            Dann nützt es nichts mehr, wenn die Frau sich an die Front neben den Mann zu stel­len sucht, wohin sie nicht gehört. In solchem Kampf verhärtet nur ihr Zartempfinden, versiegt damit die höchste Fähigkeit und Kraft, die ihr zu eigen einst gegeben ward, und alles muss in Trümmer gehen! Es ist jedoch jedermann bekannt, dass Männer, auch in abgelegensten Gebieten dieser Erde, sich sofort besser zusammenraffen, sogar gesitteter sich zu benehmen suchen, sobald nur ein weibliches Wesen in die Nähe kommt, mit dem sie nicht einmal ein Wort zu wechseln brauchen.

            Allein das Sein und das Erscheinen eines Weibes bringt die Wirkung schon hervor! Darin zeigt sich ganz deutlich, wenn auch nur verkümmert noch, das Weibgeheimnis und die Macht, der Halt, der von ihr ausgeht nach den Gesetzen in der Schöpfung, wel­che mit der Fortpflanzung auf Erden nichts unmittelbar zu tun haben. Die Fortpflan­zung ist zu einem großen Teile wesenhafter Art. Ihr Mädchen und Ihr Frauen, besinnet Euch zuerst, dass Ihr die Träger höchster Aufgaben in dieser Schöpfung seid, die Gott Euch anvertraute! Nicht Ehe und nicht Mutterschaft ist Euer höchstes Ziel, so heilig es auch ist!

            Ihr steht für Euch allein und fest, sobald Ihr richtig steht. Wie lächerlich und wider­lich wird Euch die Modenarrheit vorkommen, der Ihr Euch willig und sogar bedin­gungslos stets unterworfen habt. Was zum Gelderwerb auch von den Modefabrikanten an Unsinnigem auf den Markt geworfen wurde, Ihr nahmt es auf wie Tiere, denen Leckerbissen vorgeworfen werden! Die Schmach werdet Ihr noch erkennen, welche darin lag, allein schon in der Annahme der manchmal recht fragwürdigen Abweichun­gen von Begriffen wahrer Schönheit.

            Von Reinheit kann man überhaupt nicht dabei reden. Sie wurde immer schon darin beschmutzt in einer Art, welche in Unverfrorenheit nicht mehr gesteigert werden konn­te. Nach Jahren noch wird Schamröte in Eure Wangen steigen, wenn Ihr erkennen lernt, wie tief Ihr eigentlich darin gesunken waret! Noch schlimmer ist ja die bewusste und gewollte Schaustellung des jedem heilig-sein-sollenden Körpers, welche so oft schon in der Mode lag. Niedrigste Eitelkeit allein konnte die Weiblichkeit zu solcher Tiefe sinken lassen. Und diese Eitelkeit, die ja schon lange sprichwörtlich zum Weib gehört, sie ist das Schandbild dessen, wie die Weiblichkeit nach göttlichen Gesetzen wirklich wirken sollte.

            Der Mann ist dabei aber ebenso schuld wie die Frau! Er brauchte ja so etwas nur zu verachten, bald stünde da die Weiblichkeit vereinsamt schamerfüllt zur Seite, wenn auch ein ungerechter Zorn erst noch bei ihr vorausgegangen wäre. So aber begrüßte er den Sturz der Frau, da sie damit den Schwächen und den Wünschen, die er durch den luziferischen Gedanken krankhaft schon gesteigert in sich trug, besser entsprach.

            Nicht mit der Eitelkeit, die Schamlosigkeit stets bedingt, kann Weiblichkeit auf Erden ihre Aufgabe erfüllen, sondern mit der Anmut, die als schönste Geistesgabe ihr allein verliehen ist! Jede Miene, jede Bewegung, jedes Wort muss bei der Weiblichkeit den Stempel ihres Seelenadels tragen! Darin liegt ihre Aufgabe, auch ihre Macht und ihre Größe! Bildet Euch darin aus, lasst darin Euch beraten, lasst echt werden, was Ihr durch niedere Eitelkeit jetzt zu ersetzen sucht! Anmut ist irdisch Eure Macht, welche Ihr pflegen, nützen sollt. Anmut kann ohne Reinheit aber nicht gedacht werden!

            Der Name ganz allein schon lenkt in dem Begriff Gedanken und den Sinn zur Rein­heit und zur Höhe, wirkt gebietend, unantastbar und erhaben! Die Anmut macht das Weib! Sie ganz allein birgt wahre Schönheit in sich für jedes Alter, jede Körperform; denn sie macht alles schön, da sie der Ausdruck eines reinen Geistes ist, in dem ihr Ursprung liegt! Anmut darf nicht verwechselt werden mit Geschmeidigkeit, die aus dem Wesenhaften stammt. So sollt und müsst Ihr in der Schöpfung stehen! Werdet deshalb in Euch geistig frei, Ihr Frauen und Ihr Mädchen! Die Frau, die nur als Mutter leben will in ihrem Erdensein, hat ihren eigentlichen Zweck und ihre Aufgabe verfehlt!

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