Ein schwerer Druck lastet auf aller Erdenweiblichkeit, seitdem der Wahn verbreitet ist, die Hauptbestimmung einer Frau sei Mutterschaft. Mit falschem Mitleid, oft sogar versteckter Schadenfreude, blicken manche Menschen auf die Mädchen, die sich nicht verheiraten, und ebenso auch auf die Frauen, welche in der Ehe kinderlos geblieben sind.
Der Ausdruck »altes Mädchen« oder »alte Jungfer«, der in
Wirklichkeit ein Ehrenname ist, wird oft mit leisem Spott gesprochen,
mit Achselzucken des Bedauerns, als ob die Ehe für das Erdenweib das höchste
ihrer Ziele sei; ja überhaupt ihre Bestimmung. Dass sich diese falsche Ansicht
in Jahrtausenden verbreitet und so schadenbringend eingenistet hat, gehört mit
zu den obersten Errungenschaften Luzifers, der darin die Erniedrigung der
Weiblichkeit zum Ziele nahm und dem wahren Menschentum den schwersten Schlag
versetzte.
Denn seht Euch um! Die schlimmen Auswüchse der falschen
Anschauung haben den Sinn der Eltern und der Mädchen von vornherein in ganz
gerader Linie auf irdisches Versorgtwerden durch eine Ehe eingestellt! Darauf
geht alles aus. Schon die Erziehung, alles Denken, Reden, Tun seit Kindertagen
eines jeden Mädchens bis zur Reife. Dann wird Gelegenheit gesucht, gegeben
oder, wo das nicht gelingt, sogar gewaltsam noch herbeigezogen, damit
Bekanntschaften sich knüpfen lassen mit dem Endziel einer Ehe! Es wird dem
Mädchen förmlich eingehämmert, dass es freudlos durch das Leben geht, wenn es
nicht an der Seite eines Mannes schreiten kann! Dass es sonst niemals voll
genommen werden wird!
Wohin ein Kind des weiblichen Geschlechts auch blickt, es
sieht die Lobpreisungen der irdischen Liebe mit dem höchsten Ziele eines
Mutterglückes! So formt sich künstlich aufgezwungen die Idee, dass jedes
Mädchen, welches das nicht haben kann, bedauernswert zu nennen ist und seine
Erdenzeit zum Teil verfehlt! Das ganze Sinnen, Trachten ist darauf gerichtet,
förmlich eingeimpft in Fleisch und Blut vom Augenblicke der Geburt an. Das
alles aber ist ein ganz geschicktes Werk Luzifers, welches die Herabdrückung des
Menschenweibtums bezweckt.
Und dieser Bann muss nun von dieser Erdenweiblichkeit
genommen werden, wenn sie aufwärts steigen soll! Nur aus den Trümmern dieses
bisherigen Wahnes kann das Hohe, Reine sich erheben! Die gottgewollte edle Weiblichkeit
vermochte sich nicht zu entfalten unter diesem schlauesten der Anschläge
Luzifers gegen die Menschengeister, welche alle ursprünglich nur hätten
lichtwärts streben können, wenn sie unbeirrt den Schöpfungsurgesetzen folgten,
sich von ihnen führen ließen. Werdet endlich geistig, Menschen; denn Ihr
seid vom Geiste! Erkennt und seid auch stark genug, es aufzunehmen, dass
Mutterglück, welches als höchstes Ziel der Erdenweiblichkeit und deren
heiligste Bestimmung galt, nur in dem Wesenhaften wurzelt!
Des Menschenweibes heiligste Bestimmung aber liegt weit
höher, liegt im Geiste! Nicht einmal kam Euch der Gedanke, dass
alles das, was Ihr bisher besungen, lediglich der Erde galt, dem Erdenleben in
seiner Gebundenheit! Denn Ehe und die Fortpflanzung ist nur im grobstofflichen
Teile dieser Nachschöpfung. Und doch ist Weiblichkeit in der gesamten
Schöpfung! Das müsste Euch doch Grund geben zu einer Überlegung! Aber nein, das
war zuviel von Euch erwartet.
Wie man die freien Tiere nach und nach in einen
unauffällig vorher sorgfältig erbauten Gang zu treiben sucht, den sie nicht
unterscheiden können von dem freien, schönen Wald, der aber zur Gefangenschaft
hinführt, so habt Ihr Eure weiblichen Kinder immerdar getrieben nur dem einen
Ziele zu … zu dem Manne! Als ob das ihre Hauptbestimmung wäre! Der Wahn der
falschen Ansicht war wie Verschläge rechts und links, die auch die armen Kinder
zuletzt gar nicht anders denken ließ als in der gleichen Richtung.
So manches Mädchen »rettete« sich dann mit einem Sprung
gewaltsam noch in eine Ehe, die sie selbst Überwindung kostete, nur um nicht
jammervoll den Folgen dieser falschen Ansicht in dem Alter zu verfallen, die
wie drohende Schwerter über jedem Mädchen hängen. Es ist auch nur ein innerer,
ganz unbewusst erwachender Protest, ein Aufbäumen des bis dahin so
unterdrückten Geistes, wenn in der einsetzenden Gärung einer neuen Zeit die Jugend
flüchten wollte aus dem ungesunden, aber nicht erkannten Zustande, wobei sie
leider nur in noch viel Ärgeres verfiel, in den Gedanken freier Kameradschaften
und damit auch die Kameradschaftsehe.
Es ist im Grunde noch derselbe Auswuchs luziferischer
Idee, der die Frauenentwertung in sich trägt, nur in anderer Form. Denn
Reines konnte nicht erstehen, da unheimlich der Bann des Dunkels über allen
liegt, sie fest umfangen hält und alle unter diesem Bann gebeugten Nackens
stehen lässt. Es musste bei dem Falschen bleiben, auch wenn die Form
geändert wurde. Der Schlag zu der Befreiung wahren Frauentums kann jetzt nur
noch von oben kommen! Die Menschheit selbst vermag es nicht zu tun, da sie sich
viel zu sehr verstrickte und verknechtete. Da helfen nicht Gesetze oder neue
Formen mehr.
Die Rettung liegt allein in dem Begreifen aller
Schöpfungsurgesetze. Die Wahrheit müsst Ihr endlich nehmen, wie sie
wirklich ist, nicht wie Ihr Euch es dachtet, weil Ihr der Einflüsterung
Luzifers so zugänglich gewesen seid Mit dem Gedanken, dass die
Menschenweiblichkeit den Hauptzweck des Bestehens in der Mutterschaft zu suchen
haben soll, wurde das Weibliche entwertet und entehrt! Denn damit wurde sie
herabgedrückt, gebunden an das Wesenhafte! Luzifer brauchte weiter
nichts zu tun, als den Gedanken in die Welt zu setzen, der aufgenommen und dann
langsam zu der festen Ansicht wurde, welche heute noch den Menschensinn
beherrscht, ihn nach der einen Richtung zwingt, die einen Flug des
Geistes nach den reinen, lichten Höhen hemmt!
Schmutzige Fäuste luziferischer Trabanten legten sich
damit, die Nacken beugend, auf die Menschenweiblichkeit. Hinweg damit! Macht
Euch nun frei von diesen Krallen, die Euch niederhalten! Denn diese Ansicht
ganz allein brachte in ihren Folgen alles, was das Weib entehren muss. Das
schöne Mäntelchen heiligen Muttertumes, die hohen Lieder von der Mutterliebe
können diesen Druck der dunklen Fäuste niemals lindern, sie machen diese schwarzen
Fäuste auch nicht licht. Hört auf mein Wort: Das Menschenweib wurde mit dieser
Anschauung zum Muttertier gemacht!
Erwachet, Mädchen, Frauen, Männer, um die ganze
Furchtbarkeit dieses Gedankens endlich zu erkennen! Es geht dabei um ein
heiliges Recht für Euch! Luzifer konnte stolz sein auf diese Errungenschaft! Ich
sagte schon einmal, dass Luzifer in der gesamten Weiblichkeit den schwersten Schlag
gegen das eigentliche Menschentum zu führen suchte und … leider nur zu gut auch
führen konnte! Folgt dem Gedanken selbst, den er in großer List und
Tücke unter Euch geworfen hat: Er schmeichelte Euch heuchlerisch mit dem
Gedanken einer Mutterschaft als höchster Aufgabe des Weibes!
Doch zu der Mutterschaft gehört irdischer Trieb, und
diesem wollte er mit dem Gedanken ein erhöhtes Postament erbauen, damit
er herrschend werde und das Sinnen dieser Erdenmenschheit nach der einen Richtung
zwang. Ein bewundernswert schlau angelegter Plan! Vorsichtig spielte er dabei
mit Eueren Gefühlen wie ein erstklassiger Künstler auf dem Instrument, indem er
Euch die Mutterschaft und Mutterliebe lockend vor die Augen hielt als Schild
für seine Absichten, damit Ihr nicht erkennen konntet, was dahinter lauerte.
Und es gelang ihm ganz. Ihr hörtet den lockenden Ton, der rein in
Euch erklang, doch übersahet Ihr dabei die schmutzigen, gierig gekrümmten
Hände, die die Melodie veranlassten!
Das höchste Ziel und heilige Bestimmung! Das schwebte vor
Euch her, Ihr saht es hell und licht. Doch trotz der Helligkeit ist es die
allerdings auch reinste Ausstrahlung des Wesenhaften, nicht des Geistes!
Das Tier erglüht darin in seiner größten Höhe, gehet darin auf und gibt
sich ganz, weil es selbst aus dem Reich des Wesenhaften stammt! Es wird
darin zur Größe, licht und hell! Beim Menschen aber ist noch etwas Stärkeres
vorhanden, was darüber stehen soll und muss, wenn er ganz Mensch sein
will … der Geist! Als solcher kann und darf er nicht im Wesenhaften bleiben,
darf nicht als höchstes seiner Ziele etwas stellen, was zum Wesenhaften
unbedingt gehört und immer auch darin verbleiben muss, nach Schöpfungsurgesetzen!
So legte Luzifer den Fallstrick außerordentlich geschickt,
welcher den Menschengeist ins Wesenhafte zwang, ihn dort gefangen hielt, was
um so leichter ihm gelang, weil ja der Mensch das Schöne, Lichte darin sah, das
alles Reine, also auch die höchste Ausstrahlung des Wesenhaften in sich trägt. Ja,
heilig ist die Mutterschaft, gewiss, und ihre Krone Mutterliebe, aber sie ist
trotzdem nicht höchste Aufgabe der Menschenweiblichkeit, nicht die
Bestimmung, die sie in der Schöpfung trägt. Mutterschaft wurzelt in dem
Wesenhaften, wird nur durchglüht von reinem Wollen, wenn auch bei den Menschen
nicht in jedem Fall. Bei Tieren aber immer ganz gewiss. Trotzdem verbleibt sie
in der höchsten Ausstrahlung des Wesenhaften, das sich allein mit Stofflichem
direkt verbinden kann. Aber nur wer die Gralsbotschaft genau studiert und in sich
aufgenommen hat, wird mich hierbei auch ganz verstehen.
Was Luzifer damit gewollt, erfüllte sich; denn er kannte
ganz genau die Folgen des Verschiebens gottgewollter Urgesetze, das er durch
Menschen damit selbst vollziehen ließ. Er stellte ihnen nur ein falsches Ziel,
das ihrer Geistesträgheit und den Schwächen gut entsprach, und alles Sinnen und
Empfinden wurde darauf eingestellt, womit sie falsche Wege gehen mussten. Er
stellte also hierin nur den Hebel um, wodurch die Katastrophe der
Entgleisung kommen musste. Luzifer hatte nur dem Trieb in heuchlerischer Art
geschmeichelt, damit erhob er ihn aber zu ungeheurer Gewalt und Macht! Er wusste
ferner ganz genau, dass das Anwachsen des Verstandes in dem Menschen dieser
Triebesmacht noch eine starke Stütze werden musste durch entsprechende Auswirkung
der Gedanken, die das verderbliche Verlangen sich ins Fieberhafte steigern
lassen kann. Und somit war der Mensch zuletzt ganz in sich selbst versklavt,
was einem Tiere nie geschehen kann!
Der schöne Name »Mutterschaft« blieb immer nur das
trügerische Schild, mit dem er vorgaukelnd Euch täuschen konnte. Die Steigerung
des Triebes aber als die unbedingte Folge war sein Ziel. Sie ging zuletzt, wie
er genau vorausgesehen hatte, bis ins Krankhafte, versklavte aller Menschen
Sinn in beiderlei Geschlecht und wurde vielen zu der rätselvollen Sphinx, als
die der ungesunde Trieb sich heute zeigt, mit dem der Mensch sich nutzlos aufbäumend
so oft im Kampfe liegt.
Die Wurzel und des Rätsels Lösung aber liegt in diesem
luziferischen Gedanken ganz allein, welcher Euch Menschen hingeworfen wurde,
zum Hohne gegen die Gesetze, die Gottes Wille Euch zum Segen, fördernsollend
in die Schöpfung legte. Und Ihr, Ihr griffet zu und habt Euch daran festgehakt
wie der hungrige Fisch an einer Angel, nur weil Ihr selbst daran Vergnügen
hattet!
Beim männlichen Geschlecht wirkte es sich aus wie eine
schwere, unheilbare Seuche! Erfasst in Euch wahrhaftig den Begriff der
reinen, hohen Weiblichkeit, dann seid Ihr frei von diesen schweren Ketten, die
unsagbares Leid und viele Seelenqualen Euch verschafften. In diesem
luziferischen Gedanken wurde alle Erdenweiblichkeit des Edelsten beraubt,
Spielball und Jagdwild wüster Männerkreaturen, zum lieben Muttertier aber
sogar dem ernsten Mann.
Die falsche Überzeugung lag dann in der Luft, wie man im
Volksmunde sich auszudrücken pflegt, in Wirklichkeit wurde sie in der feinstofflichen
Welt lebendig und geformt, schwebte andauernd um Euch her, beeinflusste Euch
ununterbrochen, bis Ihr selbst nicht mehr anders konntet, als es aufzunehmen. Ich
schneide dieses üble Band entzwei; denn es ist falsch!
Das Weib ist geistig an der höchsten Stelle,
wenn es sich erst seiner Weiblichkeit richtig bewusst geworden ist! Und ihre
Aufgabe ist nicht in erster Linie der Mutterschaft geweiht! Wie ich schon
sagte, gibt es diese nur für Euren Erdenkörper, das ist alles! Und doch steht
Weiblichkeit in allen Ebenen, sogar in dem Urgeistigen, unter den
Urgeschaffenen, an höchster Stelle! Aber es ist wahre Weiblichkeit
in ihrer hohen, unnahbaren Würde!
Anscheinend nehme ich Euch viel, wenn ich nun sage, dass
die Mutterschaft nur in das Reich des Wesenhaften fällt! Es ist ein
scharfer Schnitt, den ich zu führen nun gezwungen bin, wenn ich Euch helfen
soll. Die Mutterschaft bleibt im Gebiet des Wesenhaften, spielt sich darin
ab. Wenn es das höchste Ziel der Frauen wäre, würde es sehr arg bestellt mit
ihnen sein.
Seht doch das Tier; es ist in Wirklichkeit ganz impulsiv
sehr oft weit stärker in der Mutterliebe, als der Mensch es je vermag; denn es
ist ganz in allem, was es tut, weil es nur tut, wozu es seine Regung
treibt, ohne darüber nachzugrübeln. So geht es auch für seine Jungen in den Tod
und fürchtet keinen Gegner. Dieselbe Grundlage für Mutterliebe ist auch bei
dem Menschen naturgesetzmäßig bedingt, wenn er sie nicht durch sein
Verstandesdenken unterdrückt. Sie bleibt aber gebunden an den Körper, und dieser
ist mit allen seinen Ausstrahlungen wesenhaft, nichts anderes. Wohl ahnte
hierin auch schon mancher Mensch das Rechte. Nicht umsonst wird heute schon
gesagt, dass das allein die rechte Mutter ist, die ihren Kindern zu der
rechten Zeit auch Freundin werden kann.
Was liegt darin für eine Weisheit! Wenn eine Mutter der
heranwachsenden Tochter Freundin werden kann! Das heißt, sie muss, sobald die
Kindheit bei dem Mädchen abgeschlossen ist, auch ihr bisheriges Muttertum
verändern oder fallen lassen, wenn sie mit diesem ihrem Kinde weiterschreiten
will, bei dem der Geist zum Durchbruch in der Reife kommt, wie ich in meinem
Vortrag über Sexualkraft deutlich schon erklärte. Bis dahin herrscht im Kinde
nur das Wesenhafte vor, das voll erfüllt wurde von ursprünglicher Mutterliebe.
Der durchbrechende Geist jedoch verlangt dann mehr als
nur das bisherige Muttertum. Er hat mit diesem ja auch nicht so viel zu tun,
weil geistige Vererbung nie erfolgen kann, sondern ein jeder Geist im Kindeskörper
fremd ist auch der Mutter, und er allein durch Gleicharten eine Verbindung
fühlen kann. Das Mehr, das dann der Geist verlangt, kann einem Mädchen
nur die Mutter geben, die ihm gleichzeitig Freundin wird! Die also geistig
sich mit ihm verbindet. Das ist ein Vorgang, der bei der Geburt und
Kindheit noch nicht möglich war, sondern sich erst entwickelt mit dem Durchbruche
des Geistes in der Reife, mit der Mutterschaft und Mutterliebe nicht zusammenhängt.
Dann tritt in solchen Fällen erst die geistige
Verbindung ein, die höher steht als Mutterliebe, die nur im Wesenhaften
wurzelt. Kann eine derart geistige Verbindung nicht erfolgen, so ist wie bei
den Tieren eine Trennung nach der Reife sicher. Bei den Menschen aber bleibt
sie innerlich und wird nur selten sichtbar, weil äußerlich Verhältnisse
und Bildung eine Scheinbrücke aufrechterhalten, die bei den Tieren nicht zur
Geltung kommt. Die höchste Aufgabe im Sein der Weiblichkeit auf Erden ist
dieselbe, wie sie in den höheren Regionen immer schon besteht: Veredelung ihrer
Umgebung und stete Zufuhr aus dem Licht, die nur die Weiblichkeit in ihrer
Zartheit der Empfindung vermitteln kann! Veredelung aber bringt unbedingten
Aufstieg nach den lichten Höhen! Das ist Geistesgesetz!
Deshalb bedingt allein das Sein der echten Weiblichkeit
ganz unverrückbar auch den Aufstieg, die Veredelung und Reinhaltung der ganzen
Schöpfung. Luzifer wusste das, weil es in den Schöpfungsgesetzen liegt, und
suchte das natürliche Geschehen in seiner Entwickelung zu unterbinden durch den
schädigenden falschen Grundgedanken, der den Trieb des Erdenkörpers und die
Auswirkung desselben als das Höchste lockend hinstellte. Damit träufelte er das
Gift in alles wahre Menschentum, das daraufhin zu seinem eigenen Schaden
die nur aufwärtsführende Bewegung der geraden Wege dieser Schöpfungsurgesetze
ahnungslos verbog, so dass sie Stillstand bringen mussten und dann abwärts
führten, also allen Menschengeistern Schaden brachten anstatt Segen! Er wusste,
was er damit tat.
Im Wesenhaften untertauchend, sich verlierend, konnte
sich die Menschenweiblichkeit auch nicht entfalten, musste irre werden an sich
selbst und ihrer Hauptbestimmung und brachte damit sogar auch in dieses
Wesenhafte noch Verwirrung, weil sie dort nicht hingehört. Veredelung ihrer
Umgebung ist also die Hauptaufgabe einer Frau auch hier auf Erden in der
Stofflichkeit!
Sie ist, von oben kommend, sich mit ihrem Zartempfinden
oben haltend, damit wiederum nach oben führend, die Verankerung des Mannes
mit dem Licht, der Halt, den dieser braucht in seinem Wirken in der
Schöpfung. Dazu aber bedarf es keiner Ehe, nicht einmal eines Bekanntseins oder
des persönlichen Zusammentreffens.
Allein das Sein des Weibes auf der Erde bringt
schon die Erfüllung. Der Mann steht in der Schöpfung mit der Front nach außen,
um zu kämpfen, das Weib jedoch hält, ihm den Rücken deckend, die Verbindung mit
dem Licht und bildet so den Kern, die Kraftzufuhr und Stärkung. Wo aber
Fäulnis in den Kern sich schleichen kann, ist auch die Front verloren! Das
haltet Euch vor Augen jederzeit.
Dann nützt es nichts mehr, wenn die Frau sich an die
Front neben den Mann zu stellen sucht, wohin sie nicht gehört. In solchem
Kampf verhärtet nur ihr Zartempfinden, versiegt damit die höchste Fähigkeit und
Kraft, die ihr zu eigen einst gegeben ward, und alles muss in Trümmer
gehen! Es ist jedoch jedermann bekannt, dass Männer, auch in abgelegensten
Gebieten dieser Erde, sich sofort besser zusammenraffen, sogar gesitteter sich
zu benehmen suchen, sobald nur ein weibliches Wesen in die Nähe kommt, mit dem
sie nicht einmal ein Wort zu wechseln brauchen.
Allein das Sein und das Erscheinen eines Weibes bringt
die Wirkung schon hervor! Darin zeigt sich ganz deutlich, wenn auch nur
verkümmert noch, das Weibgeheimnis und die Macht, der Halt, der von ihr ausgeht
nach den Gesetzen in der Schöpfung, welche mit der Fortpflanzung auf Erden
nichts unmittelbar zu tun haben. Die Fortpflanzung ist zu einem großen Teile
wesenhafter Art. Ihr Mädchen und Ihr Frauen, besinnet Euch zuerst, dass
Ihr die Träger höchster Aufgaben in dieser Schöpfung seid, die Gott Euch anvertraute!
Nicht Ehe und nicht Mutterschaft ist Euer höchstes Ziel, so heilig es
auch ist!
Ihr steht für Euch allein und fest, sobald Ihr richtig
steht. Wie lächerlich und widerlich wird Euch die Modenarrheit vorkommen,
der Ihr Euch willig und sogar bedingungslos stets unterworfen habt. Was zum
Gelderwerb auch von den Modefabrikanten an Unsinnigem auf den Markt geworfen
wurde, Ihr nahmt es auf wie Tiere, denen Leckerbissen vorgeworfen werden! Die
Schmach werdet Ihr noch erkennen, welche darin lag, allein schon in der Annahme
der manchmal recht fragwürdigen Abweichungen von Begriffen wahrer Schönheit.
Von Reinheit kann man überhaupt nicht dabei reden. Sie
wurde immer schon darin beschmutzt in einer Art, welche in Unverfrorenheit
nicht mehr gesteigert werden konnte. Nach Jahren noch wird Schamröte in Eure
Wangen steigen, wenn Ihr erkennen lernt, wie tief Ihr eigentlich darin gesunken
waret! Noch schlimmer ist ja die bewusste und gewollte Schaustellung des jedem
heilig-sein-sollenden Körpers, welche so oft schon in der Mode lag. Niedrigste
Eitelkeit allein konnte die Weiblichkeit zu solcher Tiefe sinken lassen. Und
diese Eitelkeit, die ja schon lange sprichwörtlich zum Weib gehört, sie ist das
Schandbild dessen, wie die Weiblichkeit nach göttlichen Gesetzen wirklich wirken
sollte.
Der Mann ist dabei aber ebenso schuld wie die Frau! Er
brauchte ja so etwas nur zu verachten, bald stünde da die Weiblichkeit
vereinsamt schamerfüllt zur Seite, wenn auch ein ungerechter Zorn erst noch bei
ihr vorausgegangen wäre. So aber begrüßte er den Sturz der Frau, da sie damit
den Schwächen und den Wünschen, die er durch den luziferischen Gedanken
krankhaft schon gesteigert in sich trug, besser entsprach.
Nicht mit der Eitelkeit, die Schamlosigkeit stets
bedingt, kann Weiblichkeit auf Erden ihre Aufgabe erfüllen, sondern mit der
Anmut, die als schönste Geistesgabe ihr allein verliehen ist! Jede
Miene, jede Bewegung, jedes Wort muss bei der Weiblichkeit den Stempel ihres
Seelenadels tragen! Darin liegt ihre Aufgabe, auch ihre Macht und ihre
Größe! Bildet Euch darin aus, lasst darin Euch beraten, lasst echt werden,
was Ihr durch niedere Eitelkeit jetzt zu ersetzen sucht! Anmut ist
irdisch Eure Macht, welche Ihr pflegen, nützen sollt. Anmut kann ohne Reinheit
aber nicht gedacht werden!
Der Name ganz allein schon lenkt in dem Begriff Gedanken
und den Sinn zur Reinheit und zur Höhe, wirkt gebietend, unantastbar und
erhaben! Die Anmut macht das Weib! Sie ganz allein birgt wahre Schönheit
in sich für jedes Alter, jede Körperform; denn sie macht alles
schön, da sie der Ausdruck eines reinen Geistes ist, in dem ihr Ursprung
liegt! Anmut darf nicht verwechselt werden mit Geschmeidigkeit, die aus dem
Wesenhaften stammt. So sollt und müsst Ihr in der Schöpfung
stehen! Werdet deshalb in Euch geistig frei, Ihr Frauen und Ihr Mädchen! Die
Frau, die nur als Mutter leben will in ihrem Erdensein, hat ihren eigentlichen
Zweck und ihre Aufgabe verfehlt!
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