Die Erde wird umklammert
nun vom Licht. Fest schließt sich eine starke Hülle um den Ball, damit das Dunkel
nicht entweichen kann, und immer stärker wird der Druck, der alles Übel scharf
zusammenpresst, so dass sich Ring um Ring alles Geschehens schließen muss, damit
das Ende mit dem Anfange verbunden ist. Lichtspeere und Lichtpfeile schwirren, Lichtschwerter
blitzen auf, und arg bedrängt bis zur Vernichtung werden Luzifers Trabanten.
Heiliger Sieg dem Lichte hier auf Erden! So ist es
Gottes allmächtiger Wille. Licht werde überall, auch unter allen Irrungen der
Menschheit, auf dass sie nun erkenne die Wahrhaftigkeit. –
Zum Segen aller Völker soll die neue, große Zeit
beginnen, damit sich diese glücklich fühlen auf dem Boden, dem sie zugehören,
und ihrer Rasse ganz genau entsprechend dann zu voller Blüte kommen, reichste
Früchte tragen können, all ihr Wirken nur harmonisch fördernd zu der ganzen
Erdenmenschheit steht. So wird die Schönheit auferstehen!
Die ganze Erde wird ein Bild der Schönheit werden, wie
aus der Hand des großen Schöpfers selbst hervorgegangen, da dann die Menschengeister
in dem gleichen Sinne schwingen und ihr freudevolles Schaffen als jubelnde Dankgebete
in die lichten Höhen steigt, dort oben widerspiegelnd alle Harmonie des
Glückes, wie sie diese Erde zeigt! Doch diese gottgewollte Schönheit kann nicht
werden, solange Führer ihrem Volke, ihrem Lande fremde Sitten und Gebräuche,
fremde Kleidung, fremden Baustil aufzuzwingen suchen in dem Wahne, dass damit
ein Fortschritt komme für ihr Volk.
Nachahmung ist nicht Hebung; ist kein eigen Werk!
Vereinheitlichung in der Anlehnung ist falsch! Der beste Maßstab darin ist der
Schönheitssinn, der Euch gegeben ist, um zu erkennen, was in solchen Dingen
recht ist und was falsch! Gebt Euch dem ursprünglichen, wahren Schönheitssinne
hin, dann könnt Ihr niemals irregehen; denn dieser ist verbunden mit den Schöpfungsurgesetzen,
ist der Ausdruck eines noch versteckten Wissens von Vollkommenheit, ein
untrüglicher Wegweiser für jeden Geist, da alles Geistige allein
in dieser Nachschöpfung die Fähigkeit besitzt, bei einer ganz bestimmten Reife
voll bewusst wirkliche Schönheit zu erkennen!
Aber auch hierin habt Ihr leider lange schon das
unbefangene Empfinden ausgelöscht durch den Euch nun bekannten Sündenfall und
dessen unheilvolle Folgen, durch Herrschaft des Verstandes, der in allem
Zerrbilder erschuf. Die Form, die er an Stelle des Begriffes wahrer Schönheit
stellte, ist die Modetorheit, der Eure Eitelkeit sich allzu gerne unterwarf.
Die Modenarrheit hat Eueren Schönheitssinn für edle,
anmutende Formen, welcher Eurem Geist gegeben ist als Richtschnur und
als Stab in diesem groben Erdensein, vollständig zugeschüttet, so dass Ihr
damit einen großen Halt verlieren musstet durch eigene Schuld! Sonst würdet Ihr
in allen Lebenslagen und an allen Orten stets sofort empfinden, wissen,
wo etwas nicht stimmt, weil überall, wo Euer Schönheitssinn nicht freudig
schwingen kann, die schöpfungsmäßig streng bedingte Harmonie nicht so vorhanden
ist, wie sie sein soll. Und wo die Harmonie fehlt, ist auch Schönheit nicht. Seht
den Chinesen im Zylinderhut, auch den Japaner und den Türken. Zerrbilder europäischer
Kultur.
Seht die Japanerin Euch an, die europäisch sich jetzt
kleidet, und schaut sie dann in ihrer Tracht des eignen Landes! Welcher
Unterschied! Wieviel geht ihr verloren in der ihrem Lande fremden Tracht! Es
ist großer Verlust für sie. –
Hebung der eigenen Kultur allein ist wahrer
Fortschritt für ein jedes Volk! Wohl soll der Aufstieg sein in allem
und kein Stillstand. Aber dieser Aufstieg in dem Fortschritt muss stets auf
dem eigenen Grunde und von diesem aus erfolgen, nicht durch
Übernahme fremder Dinge, sonst ist es niemals Fortschritt. Das Wort selbst in
seinem wahren Sinne weist Anlehnungen zurück. Der Fortschritt für ein
Volk kann ja nur Aufschwung sein von dem, was es schon hat, nicht aber
Übernahme von etwas Erborgtem. Aufnehmen ist kein Fortschritt, der in
Folgerungen des Bestehenden sich zeigt; das müsste schon Nachdenken zeugen.
Erborgtes oder Übernommenes ist auch nicht Eigentum, auch wenn man es sich zu
eigen machen will. Es ist nicht selbst erworben, nicht ein Produkt des eignen
Geistes eines Volkes, auf das allein es stolz sein könnte, stolz sein muss!
Darin ruht auch eine große Aufgabe für alle in Übersee:
Ein jedes Volk dort in sich selbst groß werden zu lassen, ganz aus sich
heraus, aus den eigenen Fähigkeiten, die so verschieden sind unter den vielen
Völkern dieser Erde. Alle sollen auferblühen nach der Art des Bodens,
auf dem sie erstanden. Sie müssen diesem Boden angepasst verbleiben, um
auf ihm die Schönheit zu entfalten, die mit den anderen harmonisch auf
der Erde schwingt. Die rechte Harmonie ersteht aber gerade durch ihre Verschiedenart,
nicht etwa durch Vereinheitlichung unter allen Völkern. Wenn das gewollt
gewesen wäre, dann hätte es auch nur ein Land gegeben und ein Volk.
Es würde jedoch bald ein Stillstand dabei kommen und zuletzt
ein Hinsiechen und Absterben, weil die Erfrischung durch Ergänzung fehlt! Auch
hier seht nur die Blumen auf den Fluren an, welche gerade in ihrer Verschiedenartigkeit
beleben und erfrischen, ja beglücken! Aber die Nichtachtung solcher Entwickelungsgesetze
wird sich an den Völkern bitter rächen; denn auch das führt zuletzt Rückgang
und Zusammenbruch herbei, nicht Aufschwung, weil jede Gesundheit darin fehlt.
Der Mensch kann sich nicht sträuben in den Dingen, denen er wie jede Kreatur
insoweit unterworfen ist, dass er niemals etwas erreicht, wo er nicht den in diese
Schöpfung eingewobenen, lebendigen Gesetzen Rechnung trägt.
Wo er dagegen handelt und sie nicht beachtet, muss er
Schiffbruch leiden früher oder später. Je später, desto heftiger. Dabei hat
jeder Führer auch die Hauptverantwortung zu tragen für das, was er verfehlt
durch seine falsche Einstellung. Er muss dann für das ganze Volk
erleiden, das sich in seiner Not geistig fest an ihn hängt! – Ich wiederhole
noch einmal: Hebung der eigenen Kultur allein ist wahrer Fortschritt für ein
jedes Volk! Dem Boden angepasst, dem Klima und der Rasse! Der Mensch muss in
dem reinsten Sinne bodenständig werden, wenn er wachsen will und Hilfe
aus dem Licht erwartet! Nur keine Übernahme wesensfremder Völkersitten und
Gebräuche, fremder Anschauungen.
Die Bodenständigkeit ist Grundbedingung und verbürgt
allein Gesundung, Kraft und Reife! Hat denn der Mensch noch nicht genug gelernt
an den trüben Erfahrungen, die er mit den Geschenken seiner eigenen Kultur an
fremde Völker oft heraufbeschwor und deren Niedergang er dann erleben musste?
Es brachte nur sehr wenige zum Nachdenken darüber. Aber auch dieses Nachdenken
verlief bisher im Sande und fand keinen Grund, der einen Anker halten konnte.
Die Übel zu beseitigen, ein neues, frohes, reiches Leben
zu gestalten in den Ländern über allen Meeren ist eine durchgreifende Aufgabe.
Umwälzend ist das Werk, weil es in seinen Folgen alle Erdenvölker
fördernd und gesundend, ja beglückend treffen wird!
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