Sich in Worten
gewählt und präzise
ausdrücken zu können
ist Fluch und Segen zugleich.
Den Segen darin habe ich erlebt, dass es im Leben öfter mal zu Anschuldigungen kam, bei denen ich durch meine Gaben zur Klärung des Sachverhaltes viel beitragen und eine Aufklärung herbeiführen konnte, um Schaden abzuwenden. Nicht nur bei mir, auch bei Menschen, die mir nahestehen oder nahestanden. Überall dort eben, wo ich damit in Berührung kam.
Zum Fluch kann es werden, wenn um dich herum zum Beispiel in einem Hause mehrere Parteien wohnen, die weder richtig schreiben noch mit dem Internet umgehen können. Du hörst dir ihre Sorgen an und gibst das Gehörte, Vorgetragene an die betreffenden Stellen weiter... und obwohl du ja eigentlich, wenn es um die Sache an sich geht, unbeteiligt bist, bist am Ende du es, die jegliche Reklamationen, Beschwerden, Missstände vorgetragen hat. Ob sie nun von dir kommen oder du sie nur für andere vorgetragen hat.
Das Nörgeln und Nerven bleibt an dir kleben, wenn man es aus der Sicht des Gegenüber betrachtet.
Die Menschen kommen auf mich zu, auch wenn ich mich immer zurückhalte. Ich werde überall angesprochen, selbst da, wo mich niemand kennt.
Irgendwie habe ich auf der Stirn ein Schild kleben:
Ich kann Euch helfen!
Sprecht mich an!
Und manchmal steht man da und überlegt, wenn mal wieder etwas an mich herangetragen wurde, wie man einem Menschen etwas erklärt, ohne ihm wehzutun? Ohne ihn zu verletzen... denn ich sehe, dass manche Menschen in Not gekommen sind, weil man ihnen eben nicht die Wahrheit gesagt hat. Also muss ich nun die Wahrheit diplomatisch und vorsichtig verpacken und nach dem unsichtbaren Dingen hinter dem Geschehen suchen, um dem betreffenden Menschen etwas mit auf den Weg zu geben, was ihn trotz allem trösten kann. Ihn stärken, dass es nicht (nur) an ihm gelegen hat, dass etwas schiefgelaufen ist.